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Die Berechnung der Löschwasserentnahme mit Hilfe eines kalibrierten Modell kann auf verschiedene Arten erfolgen.
•Berechnung der Drücke für die Mindestentnahmemenge am Hydranten -> Prüfung, ob Mindestdrücke überall eingehalten sind
•Berechnung der Entnahmemenge am Hydranten bei gegebenem Mindestdruck am Hydranten -> maximale, hydraulisch mögliche Löschwasserentnahme
•Berechnung der Entnahmemenge am Hydranten bei Einhaltung des gegebenem Mindestdrucks im gesamten Netz -> maximale Löschwasserentnahme nach DVGW W 405
Grundsätzlich können mehrere Hydranten im Löschbereich gleichzeitig zur Lieferung der erforderlichen Löschwassermenge herangezogen werden. Der Aufwand für die Auswahl der aktiven Hydranten und die Berechnung ist dabei jedoch größer im Vergleich zur Untersuchung einzelner Hydranten. Daher wird folgende Vorgehensweise vorgeschlagen:
1.) Einstellung des Modells auf den vorgegebenen Lastfall (Stundenspitze am Durchschnittsverbrauchstag)
2.) Hydraulische Berechnung und Prüfung der Drücke zur Ermittlung von Knoten, die auch ohne Löschwasserentnahme den Mindestdruck nicht einhalten können (z.B: Modellknoten die sehr nahe am Behälter liegen). Diese Knoten müssen für die Mindestdruckprüfung ausgeschlossen werden
3.) Berechnung der maximalen Entnahmemengen aller Hydranten unter Berücksichtigung der Mindestdrücke (automatisierte Berechnung).
4.) Prüfung des Grundschutzes: Für jedes Objekt wird geprüft, ob die für den Grundschutz erforderliche Menge über einen Hydranten im Löschbereich gedeckt werden kann (ebenfalls automatisiert).
5.) Für alle Objekte, für die der Grundschutz auf diese Weise nicht nachgewiesen werden kann, sind weitere individuelle Untersuchungen unter gleichzeitiger Aktivierung mehrerer Hydranten durchzuführen (max. vier Hydranten gleichzeitig).
Die berechneten Löschwasserentnahmen der einzelnen Hydranten können nicht einfach addiert werden, da durch die zusätzliche Netzbelastung nach Öffnen des ersten Hydranten, die mögliche Entnahme der weiteren Hydranten stark eingeschränkt sein kann. Dies ist nur dann nicht der Fall, wenn die Hydranten in unterschiedlichen, voneinander getrennten Druckzonen liegen).
6.) Kann auch dadurch die erforderliche Menge nicht erreicht werden, sind alternative und/oder ergänzende Löschwasserbeschaffungsmaßnahmen zu prüfen.
Die Löschwasserberechnung ist eine stationäre Berechnung. Das heißt, dass die Fluktuation der Behälterfüllstände nicht automatisch geprüft wird. Der Behälterfüllstand ändert sich während der Berechnung nicht. Dabei wird vernachlässigt, dass durch die große zusätzliche Entnahme der Behälterwasserspiegel ungewöhnlich stark absinkt. Dieser Tatsache wird nur dadurch Rechnung getragen, dass geprüft wird, ob die Löschwasserentnahme über mind. zwei Stunden aufrecht erhalten werden kann, ohne dass der oder die Behälter leerläuft/leerlaufen. Auf der sicheren Seite liegend können die Behälterwasserstände für die Berechnung auf das Niveau nach zwei Stunden Entnahme eingestellt werden.
Druckverhältniss im Leitungsnetz