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Wasserbehälter nach DVGW W 300-1 (A):
•dienen dem Ausgleich von Förderung und Verbrauch
•idealerweise an natürlichen Hochpunkten oder als Wasserturm oder Tiefbehälter mit Druckerhöhung
Bauwerke
In Bauwerken unterzubringen sind:
•Druckerhöhungsanlagen (Pumpwerke)
•Druckregelstationen
•Übergabestellen
In Bauwerken untergebracht werden sollten:
•Be-/Entlüftungen
•Entleerungen/Spülauslässe
•Rohrbrucksicherungen
•Messstellen
Trassenführung nach DVGW W 400-1:
Ortsnetze
MDP 10 bar (Maximaldruck mit Druckstoß)
DP: 8 bar (Systembetriebsdruck ohne Druckstoß)
Mindestdruck: 0,5 bar (stationär)
-0,8 bar (instationär)
Fern- und Zubringerleitungen
•Auslegung nach stationären und instationären Fließverhältnissen
•Sicherheit gegen Druckstoß, Kavitation, Vermeidung von Dampfdruck
•pmin = 0.5 bar (stationär), -0.8 bar (instationär)
•Be- und Entlüftungsarmaturen (Hochpunkte) vorsehen, Gefälle mind. 0,5 % mit ausgeprägten Hoch und- Tiefpunkten zur Vermeidung von Blasenbildung
•in regelmäßigen Abschnitten Absperrarmaturen und Entleerungen vorsehen (möglichst an Tiefpunkten)
Haupt- und Versorgungsleitungen
•kein Mindestgefälle erforderlich
•Entlüftung und Entleerung erfolgt über Hydranten (DN < 400). Hydranten möglichst auf Leitung, falls versetz möglichst vor Anschlussleitung, damit kein totes Ende entsteht: Unterflurhydranten sind zu bevorzugen
•Ausreichend Absperrarmaturen sind vorzusehen, damit im Falle eines Rohrbruchs nicht zu viele Anwohner von der Stilllegung des Segments betroffen sind.
•Max. Abstände: 1000 m Hauptleitung; 400 m (offene Bebauung) bzw. 300 m (geschlossene Bebauung) bei Versorgungsleitungen
•Überdeckung: mind. 0,8 m, max 2,0 m. In Zukunft nicht nur wegen des Frostschutzes von Bedeutung sondern auch wegen Vermeidung übermäßiger Erwärmung des Trinkwassers.
Hydraulische Bemessung nach DVGW W 400-1
Bemessung nach Spitzendurchflüssen gemäß DVGW W 410 (A) je nach Leitungstyp mit folgenden Bezugszeiten:
Anlage |
Belastung |
---|---|
Anschlussleitung |
Spitzendurchfluss in 10 Sekunden |
Zubringer-, Haupt- und Versorgungsleitungen |
Spitzendurchfluss in eine Stunde |
Pumpen und Druckminderungsanlagen |
Spitzendurchfluss in eine Stunde |
Behälter |
Spitzenbedarf für ein Tag (Vgl. DVGW W 311 (A)) |
•maximale Fließgeschwindigkeit: 2 m/s zur Begrenzung der Auswirkungen dynamischer Druckänderungen, in Anschlussleitungen kurzfristig auch 2,5 m/s
•max. Druckschwankung infolge Rohrreibungsverlusten 2 bar
Rohrnetzanalyse erforderlich, Berechnung aller maßgeblichen Systemzustände (Spitzendurchfluss, Störfälle, min. Belastung), Verweis auf GW 303-1 (A) und GW 303-2 (H)
Druckerhöhung (DVGW W 610 (A) und DVGW W 617 (A))
•Einsatz von drehzahlgeregelten Pumpen im Netzbetrieb
•Steuerung in Abhängigkeit vom Druck, Durchfluss oder Behälterwasserstand
•Beachtung kritischer Zustände (Stromausfall, unplanmäßiges Schalten, schnelles Anfahren, Abschalten -> Gefahr von Druckstößen)
•evtl. Druckausgleichsbehälter erforderlich zur Dämpfung von Druckstößen, zur Begrenzung der Schalthäufigkeit, Ausgleich kurzzeitiger Schwankungen im Verbrauch und allg. zur Druckhaltung
Druckminderung (DVGW W 303 (A) und DVGW W 335 (A))
•im Normalfall eigenmediumgesteuert ohne Hilfssteuerung ausreichend
•Prüfung ob Energie(rück)gewinnung sinnvoll ist (DVGW W 613 (M))
Anhang Diagramme und Bemessungsbeispiele für Anschlussleitungen.
Weitere Vorgaben für die hydraulische Bemessung der Trinkwassernetzen werden im Modul 2 Vorgaben und Planungsgrundsätze präsentiert.